Amphibienschutz an der B 1 durch ProWabe
In den Jahren 2011 bis 2013 wurde ein mobiles Fangsystem jedes Jahr ein- und wieder abgebaut (siehe obere Bildreihe).
Mit Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung und mit städtischen Mitteln wurden 2013 von der Firma Ökofrank am Fuße des Straßengrabens der B 1 am Schöppenstedter Turm ca. 300 m Leitplanken und ca. 15 Fangeimer eingegraben.
Zwischen Ende Februar und Mitte April wurden nun 1 - 2-mal täglich aus den Eimern die gesammelten Grasfrösche, Molche und Erdkröten entnommen und auf die andere Straßenseite in das an der A 39 entstandene Regenrückhaltebecken getragen. Nach dem Ablaichen wandern die Elterntiere, jedoch ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter, über die Bundesstraße zu ihrem Stammquartier nördlich der B 1 zurück. Im Hochsommer nehmen dann auch die winzigen Jungtiere ihren gefährlichen Weg über die Bundesstraße.
Vor Beginn der Amphibienwanderung mussten noch die eingegrabenen Leitplanken mithilfe der Motorsense von dichtem Gras, Schilf und anderen Pflanzen, die einen verfilzten Teppich bilden, freigeschnitten werden. Dafür mussten allein schon viele Arbeitsstunden aufgewendet werden. Kurz vor der eigentlichen Amphibienwanderung, die in der Regel bei feuchtem Wetter und Außentemperaturen von etwa 6° C beginnt, wurden die Fangeimer von
Erde und ihrer Abdeckung in einem erneuten Arbeitsgang befreit. Die Fangzäune mussten während der Wanderungszeit täglich betreut werden. Die
Wanderung dauert, je nach Witterungsverlauf, circa 6 bis 8 Wochen. Freiwillige HelferInnen waren deswegen willkommen. Um die Eimer zu betreuen, sind keine Spezialkenntnisse erforderlich. Es wurden lediglich für jeden Tag die Zahlen für Kröten, Frösche und Molche notiert.
Die HelferInnen von ProWabe haben ab Frühjahr 2023 die Amphibiensammlung eingestellt, da die Zahlen der geretteten Amphibien den großen Aufwand nicht mehr rechtfertigte (siehe Sammelergebnisse in der Balkengrafik). Für die nachlassenden Sammelerfolge könnte ursächlich die Abwanderung der Amphibien in das Renaturierungsgebiet mit den vorkommenden kleinen Stillgewässern sein und damit entfällt in Zukunft die gefährliche Überquerung der Bundesstraße.