Renaturierung der Wabe/Mittelriede nördlich der B 1
Die Wabe wird nahe der Braunschweiger Stadtgrenze, am Schöppenstedt Turm, durch eine Wehranlage in 2 Bäche, die Mittelriede und die Wabe, geteilt. Die Mittelriede verläuft tief eingegraben schnurgerade auf Riddagshausen zu. Sie nimmt das Drainagewasser der Felder auf und dient der schnellen Entwässerung der Landschaft. Die Wabe ist topographisch etwas höher gelegen und durch Baumbewuchs naturnäher.
Wasserbauliche Maßnahmen der vorangegangenen Jahrhunderte führten vor allem durch Begradigung und Vertiefung der Flüsse zur gewünschten schnellen Entwässerung der Landschaft. Inzwischen wurden die ökologischen und hydrologischen Sünden dieser Maßnahmen immer deutlicher: Artenarmut in der Flussaue, die Felder gehen z. T. 2 bis 3 m an das Gewässer heran und nach Starkregen gehäufte Jahrhunderthochwasser in den größeren Flüssen durch zu schnell abfließendes Wasser aus der Landschaft.
Deshalb wurden zwischen 2009 und 2010 im Wabetal zwischen Schöppenstedter Turm und Riddagshausen große Erdarbeiten vorgenommen. Es wurde ein neues Flussbett zwischen der schnurgeraden Mittelriede und dem alten Bachbett der Wabe angelegt. Hier entwickelt sich eine vielgestaltige Auenlandschaft mit mäanderndem (sich schlängelndem) Fließgewässer und einigen Stillgewässern. Bei Hochwasser bildet sich eine breite überflutete Auenfläche. Wassermassen verbleiben für längere Zeit hier. Der so entstandene artenreiche Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere dient gleichzeitig als vortrefflicher Hochwasserschutz für die Stadt Braunschweig.
Der Verein ProWabe hat sich sehr um das Zustandekommen der Renaturierungsmaßnahme bemüht, auf die Planung Einfluss genommen und viele praktische Arbeit auf der Renaturierungsfläche geleistet, z. B. seit 2011 durch Pflanzungen, Freischneiden, Wässern der Jungpflanzen und Anlegen eines Verbissschutzes.
Der Unterhaltungsverband Schunter ist für die Unterhaltung dieses Gewässers II. Ordnung zuständig.